150 THW-Einsatzkräfte üben nachts in der Wahner Heide

Es regnet in Strömen, im schummrigen Licht ist die Sicht gering, die Silhouetten verschwimmen zwischen Baracken, Gebüschen und Bäumen. Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind Samstagnacht mit einer unübersichtlichen Lage konfrontiert.

Ihre Aufgabe ist es, mehrere vermisste Personen in der Wahner Heide zu finden. Andere THW-Einheiten bauen unterdessen eine Förderstrecke für Löschwasser auf. Insgesamt sind an der Nachtübung des THW-Ortsverbandes Köln Nord-West rund 150 ehrenamtliche Einsatzkräfte beteiligt.

Das weitläufige Übungsgelände der Bundeswehr nahe des Flughafens KölnBonn bot für die THW-Helferinnen und -Helfer von zehn Ortsverbänden aus den beiden THW-Geschäftsführerbereichen Köln und Aachen ein optimales Szenario. Mit vier Hochleistungspumpen förderten die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen Wasser aus einem See über eine Distanz von rund 1,6 Kilometern. Am Ende der Strecke benötigte die Feuerwehr Löschwasser für einen großen Brand – so die Übungsannahme. Alle 400 Meter hatten die Einsatzkräfte Becken aufgebaut, von denen das Wasser mit einer weiteren Hochleistungspumpe zum nächsten Becken gepumpt wurde. Pro Minute wurden 5.000 Liter Wasser durch die Förderstrecke transportiert. Mehrere Fachgruppen Beleuchtung sorgten entlang der Strecke für ausreichend Licht.

 

An einer anderen Stelle des Geländes suchten zeitgleich zwei Bergungsgruppen nach mehreren vermissten und verletzten Personen. Zuerst stießen sie auf einen Fallschirmspringer, der sich in den Ästen eines Baumes verfangen hatte. Über eine Leiter erreichten die Einsatzkräfte den in vier Metern Höhe hängenden Sportler und befreiten ihn aus seiner hilflosen Lage. Eine weitere Person hatte sich bei einer Mutprobe verletzt und lag bewegungsunfähig auf dem Dach eines Hangars. Wegen möglicher Rückenverletzungen brachten die Helfer den Verunglückten schonend mit einem Schleifkorb in Sicherheit. Um weitere Personen zu retten, die sich in der Nähe eines verlassenen Checkpoints befanden, mussten die Einsatzkräfte zuerst die Verletzten und sich selbst vor einem unbekannten Gefahrstoff schützen, der aus mehreren Fässern auslief.

 

Die Verletztendarsteller für die Nachtübung waren vom Arbeitskreis Notfalldarstellung des DRK-Kreisverbands Pforzheim/Enzkreis gespielt und geschminkt worden.

 

Text: Michael Kretz, THW Köln


Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: