25.11.2012, von Jens Breuner, Öffentlichkeitsarbeit

Realistisches Szenario zur besten Sendezeit – Nachtübung des THW bei RTL

Hilfeschreie hallen durch die dunkle Tiefgarage, lautes Klopfen weckt die Aufmerksamkeit der Rettungskräfte, mehrere verwirrte Menschen kommen den Helferinnen und Helfern entgegen. Das Szenario auf dem ehemaligen RTL-Gelände an der Aachener Straße in Köln-Junkersdorf erinnert an die Katastrophenfilme des Privatsenders.

Für die Nachtübung des THW am 24. November war das ehemalige Bürogebäude aufwendig vorbereitet worden. Organisiert wurde die Übung vom THW-Ortsverband Köln Nord-West.

Aus dem THW Ortsverband Bergisch Gladbach nahmen zwölf Einsatzkräfte aus den Bergungsgruppen 1 und 2 sowie drei Beobachter an der Nachtübung teil.

In dem verwinkelten und mit Trümmern übersäten Gebäudekomplex einen Überblick zu bekommen, war für die insgesamt 140 THW-Einsatzkräfte nicht leicht. Nach einer Windhose und wochenlangen Regenfällen war es an dem Bürohaus zu schweren Schäden gekommen – so die Übungsannahme. Mehrere Personen hatten vor dem Sturm im Gebäude Schutz gesucht und waren verschüttet oder in Räumen eingeschlossen worden. Da Fassadenteile einsturzgefährdet waren, musste an mehreren Stellen abgestützt werden.

Die THW-Helferinnen und -helfer aus zehn Ortsverbänden aus Köln und Umgebung begannen unverzüglich mit der Suche nach verletzten und hilflosen Personen. Um die mehr als 20 Verletztendarstellerinnen und -darsteller in der Tiefgarage und dem Erdgeschoss zu retten, brachen die Einsatzkräfte Öffnungen in Wände, dazu setzten sie auch eine Betonkettensäge ein. Zusätzliche Schwierigkeiten bereiteten den Rettern überflutete Räume, Gasaustritt, Rauchschwaden, die durch die Garage zogen, und ein enger Schacht, in dem verletzte Personen Schutz gesucht hatten.

Im Außenbereich pumpten THW-Einheiten zuerst rund 126.000 Liter Wasser aus einem Becken ab, bevor sie mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) die einsturzgefährdete Fassade abstützen konnten. Außerdem sicherten sie mit dem EGS einen instabilen Balkon. Mit einer 175 kVA-Netzersatzanlage und mehreren Lichtmasten wurden die Einsatzstellen der Bergungsgruppen ausgeleuchtet und mit Strom versorgt. Scheinwerfer und Powermoons® sorgten im Gebäude für ausreichend Licht. Nach rund fünf Stunden endete die Übung gegen Mitternacht.

Die Immobilienfirma Pandion und das Abbruchunternehmen Rhiem & Sohn hatte freundlicherweise den Gebäudekomplex für die diesjährige Übung zur Verfügung gestellt. Die Verletztendarsteller wurden vom Arbeitskreis Notfalldarstellung des DRK Kreisverbands Pforzheim/Enzkreis und der DLRG Köln-Dünnwald geschminkt.

An der Übung nahmen die Folgenden Ortsverbände teil:

THW Bergisch Gladbach

THW Bornheim

THW Brühl

THW Euskirchen

THW Jülich

THW Köln Nord-West

THW Köln-Ost

THW Köln-Porz

THW Leverkusen

THW Siegburg

Text: Michael Kretz, THW Köln

Ergänzungen seites des Ortsverbandes Bergisch Gladbach: Jens Breuner, THW Bergisch Gladbach


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