Lauter Knall an der Hauptstraße 378

Am Morgen des 16.03.2024 erschütterte eine Gasexplosion mit einem lauten Knall ein Wohngebäude an der Hauptstraße in Bergisch Gladbach – zum Glück nur ein Übungsszenario.

Um 8:52 Uhr alarmierte die Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreis den Ortsverband Bergisch Gladbach des Technischen Hilfswerk (THW) mit dem Schlagwort Hauseinsturz und dem Einsatzauftrag Erkundung und Personenrettung. Die Einsatzkräfte der auf Personenrettung spezialisierten Einheiten sowie eine Führungs- und Kommunikationseinheit des THW wurden alarmiert und nach kurzer Anfahrt erreichten die Einsatzkräfte das zum Teil im rückwärtigen Bereich zerstörte Gebäude.

 

Dass es sich um eine Übung handelte, wussten alle Einsatzkräfte, aber der ein oder andere war durch die Alarmierung doch sichtlich überrascht. Bis hier war der Gruppenführer der ersten Bergung, Ronald Hensen, mit dem Ablauf sehr zufrieden. „Ein Teil dieser Übung war die Prüfung der Alarmierungskette und die hat einwandfrei funktioniert“, so Hensen.

Das Übungsszenario ging weiter.

 

Nach erfolgter Freimessung des Gebäudes durch den Energieversorger konnte mit einer Begehung (Erkundung) des Gebäudes begonnen werden. Nach Aussagen der Anwohner befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch zwei erwachsene Personen sowie ein Kind im Gebäude.  Das bewusstlose Kind konnte während dieser Erkundung bereits im Keller des Gebäudes gefunden werden und wurde durch Einsatzkräfte betreut. Einsatzkräfte der ersten Bergungsgruppen brachten das Kind mit einer Trage ins Freie und übergaben es an den vor Ort befindlichen Rettungsdienst zur ärztlichen Versorgung. 

 

Der Zugtruppführer Christoph Eyberg informierte in einer kurzen Lagebesprechung alle Einsatzkräfte vor Ort über das Ergebnis der Erkundung. „Das Kind wurde bereits gefunden. Ist allerdings bewusstlos und nach einer Erstversorgung, erfolgt gerade die Rettung. Die anderen beiden vermissten Personen konnten sich durch Klopfzeichen bemerkbar machen und eine Person befindet sich im ersten und eine Person im zweiten Stock. Allerding sind sämtliche Zugänge durch die Explosion nicht passierbar. Zur Person im zweiten Stock können wir mit Hilfe eines Wanddurchbruchs gelangen. Zur Person im ersten Stock können wir nur durch die Stahlbetondecke gehen.“

 

Die erste Bergungsgruppe übernahm die Rettung über den Wanddurchbruch. Schweres Gerät wie Bohrhammer und Motortrennschleifer kamen zum Einsatz und nach erfolgtem Durchbruch konnte die Person mit einem Schleifkorb (Rettungstrage) über einen Leiterhebel aus dem zweiten Stock gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden.  

Die zweite Person befand sich in einem von allen Seiten verschütteten Raum in der ersten Etage. Die Einsatzkräfte der zweiten Bergungsgruppe mussten mit Hilfe der Betonkettensäge einen Deckendurchbruch durch die Stahlbetondecke wagen, um zu der Person zu gelangen. 

 

Nachdem das auszusägende Deckenstück mit einer schweren Kette gegen Herabfallen gesichert wurde, konnte die Decke mit dem Spezialgerät, der Betonkettensäge, geöffnet werden. Anschließend konnten Rettungskräfte zur verschütteten Person vordringen und diese für den Transport vorbereiten. Auch hier kam der Schleifkorb zum Einsatz. Auch diese Person wurde mit Hilfe von Leitern aus dem ersten Stockwerk herabgelassen und ebenfalls an den Rettungsdienst übergeben.

 

„Es war ein langer und anstrengender Tag. Wir sind jetzt alle platt. Aber mit dem Übungsverlauf bin ich echt zufrieden“, sagte Ronald Hensen zum Abschluss der Übung. 

 

Der THW-Ortsverband bedankt sich beim Eigentümer des Objekts Hendrik van Elst sowie beim Objektbetreuer Udo Seeger, ohne deren Zustimmung und Vorbereitung die Übung so nicht möglich gewesen wäre.

 

 

 


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