THW Bergisch Gladbach übt für den Ernstfall

Die erste gemeinsame Übung der Bergungsgruppen des THW Bergisch Gladbach mit der Feuerwehr Kürten und der Johanniter-Unfall-Hilfe Bergisch Gladbach fand am 21. April 2012 in Kürten statt. Das Übungsszenario: Ein Gefahrstoffunfall bei Wartungsarbeiten in einer Kläranlage.

Erstversorgung eines Verletzten

Die Übung wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Klärwerks in Kürten- Bechen abgehalten. Teilgenommen haben die Freiwillige Feuerwehr Kürten, mit einem Lösch- und dem ABC-Zug, die Johanniter-Unfall-Hilfe sowie das THW Bergisch Gladbach mit einem Technischen Zug - bestehend aus dem Zugtrupp und zwei Bergungsgruppen. Die Übungsleitung und die Beobachtung der Abläufe wurden gemeinsam von Feuerwehr und THW betrieben.

Für die Einsatzkräfte des THW war die Übung als "Prüfungs-Übung" angelegt. Das primäre Ziel: die Feststellung der sicheren und fachgerechten Anwendung von Geräten und Methoden.

Das Übungsszenario sah folgendes vor: Auf dem Gelände des Klärwerks kommt es bei Wartungsarbeiten zu einer Verpuffung mit Freisetzung von Ammoniak und Chlorgas. Eine unbekannte Anzahl von Beschäftigten wird auf dem Gelände vermisst. Ein Arbeiter wurde zudem beim Fällen eines Baumes verletzt und liegt bewusstlos neben dem Baum, der zusätzlich die Zufahrt zum Gelände versperrt.

Der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Kürten und die Einsatzkräfte des THW Bergisch Gladbach sind zu dieser Zeit in der Nähe vor Ort, und mit der Suche einer vermissten Frau beschäftigt, als sich der oben genannte "Unfall" ereignet. Wegen der Freisetzung von Gefahrstoffen und möglichen weiteren Verpuffungen werden weitere Einheiten der Feuerwehr Kürten alarmiert.

Die eigentliche Übung für das Technische Hilfswerk beginnt.

Der Zugführer des THW richtete mit dem Zugtrupp am Einsatzort eine THW-Führungsstelle ein und teilte den Einsatzkräften der Bergungsgruppen ihre Aufgaben zu.

Die Bergungsgruppe 1 erhielt den Auftrag die Rettung und Erstversorgung des Verletzten unter dem umgekippten Baum zu übernehmen sowie anschließend die Zufahrt freizuräumen.

Zur gleichen Zeit kümmerte sich die Bergungsgruppe 2 um einen weiteren Verletzten, der von der Druckwelle der Verpuffung zu Boden geworfen wurde und in einer Pfütze mit ätzenden Stoffen lag. Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung an den Rettungsdienst sowie an die Dekontaminationseinheit der Feuerwehr übergeben.

Die Bergungsgruppe 2 erhielt nun ihren zweiten Einsatzauftrag. Ein verletzter Arbeiter liegt auf einem Faulturm und muss von dort gerettet werden. Er war  ansprechbar – aber offensichtlich schwer verletzt. Zur Rettung des Verletzten nutzten die Einsatzkräfte des THW einen "Leiterhebel". Dieser wird zum Retten und Bergen von bewegungsunfähigen Personen aus Höhen mittels Steckleiter verwendet.

Ein weiterer Verletzter wurde auf dem Boden des leeren Klärbeckens gefunden. Die Bergungsgruppe 1 wurde mit der Erkundung der Gefahrenlage sowie der Rettung des Verletzten aus dem Becken beauftragt. Die Rettung wurde mittels einer "schiefen Ebene" vorgenommen. Mit dieser Technik können mehrere zusammengesteckte Leiterteile als Schiene für einen Schleifkorb genutzt werden. Die "schiefe Ebene" wird als Alternative zum Leiterhebel genutzt, um Personen von höher/tiefer gelegenen Ebenen zu retten.

Ein weiterer Punkt der Übung: In einem Schacht auf dem Gelände wurde während der Erkundung ein undichtes Fass mit Gefahrstoff entdeckt. Die Bergung des Fasses wurde von den Einsatzkräften des THW nicht vorgenommen. In der Praxis würde auch hier die Feuerwehr nachalarmiert werden, die dann die Bergung  mit spezieller Ausrüstung (ABC-Einheit) vornehmen würde.

Was ist während der Übung positiv verlaufen? Wo besteht Verbesserungspotenzial? Diese und weitere Fragen wurden bei der anschließenden Nachbesprechung intensiv diskutiert.

Wir bedanken uns bei der Freiwilligen Feuerwehr Kürten und bei der Johanniter-Unfall-Hilfe für die Unterstützung bei der Vorbereitung und bei der Durchführung der Übung.


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